Vor einiger Zeit haben wir Paula gefragt, ob sie und Dandy Hufpflegeprodukte von NAF für uns testen würden. Herausgekommen ist dieser tolle Testbericht für euch, in dem Paula ihre Erfahrungen mit dem NAF ProFeet Liquid und dem NAF ProFeet Rock Hard mit euch teilt.
Häufig total unterschätzt und nicht ausreichend unterstützt – die Hufe. Ja, früher habe ich das alles auch gemacht. Alles einfach so hingenommen, weil es eben auch nie Probleme gab, und nichts hinterfragt. Es lief ja alles. Und dann kam Dandy. Das erste eigene Pferd. Und damit auch furchtbar empfindliche Hufe.
Bis bei Dandys Hufen die ersten Probleme aufgetreten sind, habe ich mich nie mit dem Thema Hufe beschäftigt. Mittlerweile bin ich so vertraut mit diesem Thema (aber natürlich immer noch kein Profi), dass es fast schon erschreckend ist, wie wenig Gedanken ich mir früher wirklich darüber gemacht habe. Und eigentlich ist es auch eher traurig, dass es erst wieder ganz nach hinten losgehen musste, um sich darüber bewusst zu werden.
Die Anatomie des Hufes
Ich möchte an dieser Stelle einmal grob zusammenfassen, was für eine wichtige Aufgabe der Huf als Organ des Pferdes eigentlich übernimmt:
- Das Pferd geht und steht auf ihnen, sie tragen nicht nur das Gewicht des Pferdes, sondern auch des Reiters. Dazu kommt eine noch höhere Belastung der Hufe z.B. beim Springen. Es lagert also extrem viel Gewicht auf ihnen.
- Der Huf gewährleistet dem Pferd sicheren Halt und gibt ihm ein Gefühl für verschiedene Untergründe, wodurch eine sichere Fortbewegung gewährleistet wird. Er ist also wie ein Gefühlssensor
- Der Huf dient der Stoßdämpfung. Er wirkt durch seinen flexiblen Aufbau des Hufhorns wie ein Stoßdämpfer zum Abfangen der beim Auffußen auftretenden Energie.
- Der Huf übernimmt Blut- und Nährstofftransporte im Zuge mechanischer Verformung der Hufkapsel.
Fakt ist: Ohne gesunde Hufe geht gar nichts. Umso wichtiger ist die richtige Pflege.
Um noch ausführlicheres Input über das Thema Hufe zu bekommen (weil ich eben, wie schon gesagt, auch kein Profi bin), kann ich euch das Interview mit dem Huf-Experten Carsten Schultze sehr empfehlen. Da ist alles einmal richtig schön auf den Punkt gebracht und total informativ dargestellt. Finde ich persönlich total wissenswert!
Eine Sache wird dabei besonders schnell klar: Jeder Huf ist individuell und muss auch so behandelt werden. Das kann ich genauso unterschreiben. Eine richtige Absprache mit dem Hufschmied des Vertrauens ist also unumgänglich. Neben der richtigen Stallhygiene gilt die Absprache mit dem Hufschmied also auch besonders für Futterzusatzmittel, Fette, Öle etc. „Jeder Fall eine Einzelfallentscheidung!“ – nicht nur in der regelmäßigen Behandlung durch den Hufschmied, sondern auch in dem ganzen Drumherum.
Dass man den Umgang mit Hufen nicht verallgemeinern kann, habe ich durch Dandy erst so richtig gelernt. Während meine damalige Reitbeteiligung gefühlt die besten Hufe der Welt hatte und in der Regel rein gar nichts an Zusatzprodukten benötigte, brauchte Dandy schon von Anfang an immer eine Extrawurst, wenn es um seine vier Schühchen ging. Dandy hat im Vergleich echt schlechte Hufe, was wir zwar schon ganz gut verbessern konnten, weswegen er aber auch z.B. überhaupt die vier Eisen braucht. Dandy ist an der Sohle extrem empfindlich, weswegen wir eine Zeit lang sogar Spezialeisen drunter machen mussten, die die Sohle mehr bedecken. Da der gute Herr aber ein großes Talent hat sich diese Eisen abzutreten, musste eine andere Lösung her. Und so fing eigentlich alles an. Wir begannen mit einem uns empfohlenen Futterzusatz, um die Hufe zu stärken, was uns auch den ersten Schritt in die richtige Richtung brachte. Das Futter war auf Dauer jedoch etwas zu teuer und wir haben wieder nach einer anderen Alternative gesucht. Grundsätzlich haben wir das Problem, dass Dandys Hufe im Sommer viel zu trocken und im Winter viel zu weich sind und so das ganze Jahr über auch brüchig und rissig. Nach dem ersten Fortschritt durch das Zusatzfutter haben wir eine Zeit lang auf Empfehlung unseres Hufschmieds Hufteer benutzt. Mit Hufteer sind wir jedoch gar nicht klargekommen und so ist auch diese Option relativ schnell wieder weggefallen. Also ging die Suche weiter. Bis Ende letzten Jahres sind wir dann folgendermaßen vorgegangen: im Sommer habe ich immer dafür gesorgt, dass die Hufe durch Wasserbäder oder feuchtigkeitsspendende Öle nicht zu trocken sind. Hat definitiv geholfen, das Problem ganz beseitigen konnten wir aber nicht. Da die Hufe im Winter zu viel Feuchtigkeit aufgenommen haben, habe ich versucht sie so gut es geht vor Matsch und Schlamm zu schützen. Nachdem der Hufteer sich aber als für uns ungeeignet herausgestellt hat, waren wir der Feuchtigkeit dann doch komplett ausgesetzt. Die Hufe waren im letzten Winter sogar so weich, dass bei einem Hufschmiedtermin der eine Huf etwas aufgeplatzt ist.
Dieser gesundheitliche Aspekt war auch ein Grund, weswegen wir dann Ende 2017 den Stall gewechselt haben. Klar war aber auch, dass es gerade in den Wintermonaten nicht mehr so weiter gehen kann.
Die Produkte
Und wie es der Zufall dann wollte, bin ich durch Franziska von Epplejeck auf die Firma NAF gestoßen. NAF ist eine Firma aus Großbritannien, die sich auf die Herstellung von Ergänzungsmitteln für Pferde spezialisiert hat und für die Herstellung der verschiedenen Produkte z.B. mit Tierärzten zusammenarbeitet. So produziert NAF also auch unter anderem Zusatzmittel für die Unterstützung der Hufe. Ausprobieren? Wir haben nichts zu verlieren! Und wie es der Zufall nochmal wollte, ist daraus eine Kooperation mit NAF durch Epplejeck entstanden. Ich muss sagen, ich war erst etwas panisch. Hätten uns die Produkte überhaupt nicht zugesagt, wäre das nämlich echt doof gewesen. Aber wie ihr vielleicht schon an dem „hättet“ erkennen könnt, war das nicht der Fall. Überhaupt nicht. Wir haben für die Hufe dann zwei Produkte zugeschickt bekommen. Das NAF ProFeet Liquid und das NAF ProFeet Rock Hard. Wir testen das Ganze jetzt schon seit mehreren Wochen und ich möchte jetzt einmal meine Erfahrung zu den jeweiligen Produkten schildern.
NAF ProFeet Liquid
Dies ist ein flüssiges, leicht bräunliches Ergänzungsmittel, welches man unter das Futter mischt. Es fördert das Wachstum der Hufe und verhindert rissige und spröde Hufe. Es enthält wichtige Nährstoffe, wie Biotin, Methionin, Schwefel, Zink, Vitamin-Komplexe und Mineralien, was als Nebeneffekt auch für ein gesundes und glänzendes Fell sorgt.
Ich habe mir im Laufe der bisherigen Testzeit ein paar Notizen dazu gemacht, an denen ich mich jetzt chronologisch orientieren werde: als das Paket angekommen ist, habe ich als erstes direkt einen Geruchstest gemacht. Und ohne zu übertreiben, so einen strengen Geruch hatte ich absolut nicht erwartet. Es war schon etwas ekelig so direkt daran zu riechen. Und meine erste Sorge: Ohoh, ob das wählerische Tier das Zeug annimmt? Und ja, Dandy musste sich wirklich erst an das Liquid gewöhnen, wobei das doch erstaunlicher Weise schneller ging als erwartet. Nach ca. einer Woche hat Dandy sein Futter ganz normal ohne extra untergemischte Banane gefressen. Und ich muss sagen, ich habe mich auch selber an den Geruch gewöhnt. Beschreiben kann ich ihn jedoch nicht, da fällt mir echt kein Vergleich ein. Dafür ist die Anwendung aber super einfach! Hinten auf der Flasche steht genau drauf, für welchen Verwendungszweck wieviel unter das Futter gemischt werden muss. Das Liquid kann man sowohl für akute Phasen anwenden als auch zur Langzeitanwendung nutzen. Die passenden Mengen zum jeweiligen Verwendungszweck stehen alle direkt hinten verständlich drauf. Und auch das Abmessen an sich ist total einfach. Einfach Deckel aufdrehen, die Flasche drücken, solange, bis in dem integrierten Messbehältnis die gewünschte Menge erreicht ist, und dann einfach auf das Futter gießen, kurz durchmischen und fertig. Ich würde sagen, wir sprechen hier von wenigen Sekunden. Also insgesamt absolut kein Aufwand, den man betreiben muss. Das gefällt mir sehr gut! Ich habe mich bei Dandy für eine Langzeitanwendung entschieden. Ich habe also jeden Tag, wenn ich bei Dandy war, die angegebene Menge unter das Futter gemischt. Nach ca. 7 Wochen testen ist immer noch ca. die Hälfte übrig. In der Anleitung steht, dass man das Liquid, für ein optimales Resultat, mindestens 12 Wochen füttern muss. Für unseren Bedarf kann ich also theoretisch mit einer einzigen Flasche direkt ein optimales Ergebnis erzielen. Eine Flasche kostet 46€ und deckt bei unserer Anwendung ca. drei Monate ab. Also theoretisch gesehen schonmal ein klasse Preis-Leistungs-Verhältnis. Wie das in der Praxis aussieht, berichte ich, nachdem ich kurz auf das zweite Hufprodukt eingegangen bin, da ich ja auch beides gleichzeitig genutzt habe.
NAF ProFeet Rock Hard
Das ist ein Hufverhärter zum Schutz von brüchigen Hufen und weichen Sohlen, in Form einer durchsichtigen Flüssigkeit, die mit einem mitgelieferten Pinsel aufgetragen wird. Er reinigt und versorgt Strahl und Hohlräume und enthält unter anderem MSM für stärkere, elastischere und härtere Hufe. Es wird empfohlen für ein optimales Resultat zusätzlich NAF Profeet Liquid und/oder NAF Profeet Huf Moist zu verwenden, was wir ja auch machen.
Auch bei diesem Produkt ist die Gebrauchsanweisung total problemlos zu verstehen. Man muss bei der Erstanwendung zu Beginn einmal sieben Tage am Stück jeden Tag den Härter auftragen und danach nur noch einmal in der Woche. Bei viel Nässe soll man den Härter in akuten Phasen auch zusätzlich öfter auftragen. Der Aufwand dabei? Wenn die Hufe schon sauber genug sind, muss man einfach nur einmal die Hufe anheben, kurz auftragen und fertig. Im „schlimmsten“ Fall muss man die Hufe vielleicht einmal vorher mit Wasser abspritzen. Den Aufwand insgesamt finde ich aber dennoch nicht groß! Zusätzlich zieht die Flüssigkeit schnell ein, wodurch man nicht erst fünf Stunden warten muss, bis man das Pferd wieder auf andere Untergründe stellen kann. Auch den Hufhärter benutze ich jetzt ca. 7 Wochen und es ist noch über die Hälfte da. Man deckt mit einer Packung also sogar noch mehr als 3 Monate ab. Auch hier ist das Preis-Leistungs-Verhältnis mit 36€ also echt klasse.
Das Resultat
Aber nun zur Praxis. Welches Ergebnis konnten wir nach 7 Wochen wirklich erzielen?
Ich fasse mal zusammen: Ich bin begeistert! Die Hufe sind so toll wie nie. Wir hatten gerade einen Hufschmiedtermin und haben große Komplimente für Dandys Hufe bekommen. Die Hufe sind nicht nur härter, sondern sind auch an keiner Stelle brüchig geworden. Keine Risse, nichts. Wir sind momentan auf dem Weg zu einem Huf, der nicht zu feucht, nicht zu trocken und nicht zu weich ist. Das Feedback vom Hufschmied hat mir definitiv bestätigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Somit ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Praxis spitze!
Ich kann beide Produkte also absolut empfehlen, jedoch möchte ich nochmal daran erinnern, dass jedes Pferd anders auf jedes Produkt reagiert und für optimale Hufe die Absprache mit dem Hufschmied gut laufen muss. Dandy hat beide Produkte optimal vertragen, aber das kann man nicht automatisch auf jedes Pferd beziehen. Habt ihr also vielleicht ähnliche Probleme wie wir? Dann einfach mal mit dem Hufschmied des Vertrauens sprechen und ausprobieren.
Mein Fazit: qualitativ super hochwertige Produkte, die in unserem Fall sehr gut angeschlagen haben!
Hier könnt ihr dasSortiment von NAF im Onlineshop von Epplejeck durchstöbern.
Und hier kommt ihr direkt zu den getesteten Produkten NAF ProFeet Liquid und NAF ProFeet Rock Hard.